Dass Cannabis im Rahmen der Medizin als Heilmittel verwendet wird, dürften die Meisten schon einmal vernommen haben. Aber kann Hanf wirklich Krankheiten lindern oder handelt es sich einzig um Propaganda von Personen, die die Legalisierung der Pflanze befürworten?

Cannabis als Heilmittel - Einstiegsdroge oder Wundermittel? ©Flickr/oswaldo

Es ist kein Geheimnis, dass die THC enthaltende Pflanze innerhalb der Medizin vielfältige Verwendung findet. So wird sie unter anderem im Rahmen von Aids- und Krebstherapien verabreicht, da sie als positive Effekt z.B. die Anregung des Hungergefühls und die Unterdrückung von Übelkeit für sich verbuchen kann.

Cannabis und Medizin – Mit illegalen Substanzen Krankheiten behandeln?

Die Pflanze findet bereits seit geraumer Zeit Verwendung als Heilmittel. So wird Hanf unter anderem bei Asthma, Erbrechen, Multipler Sklerose, Schlafstörungen und Depressionen eingesetzt. Die Diskussion um den Nutzen und dem gesetzlichen Status der Pflanze hält seit geraumer Zeit an, da es sich um ein illegales Produkt handelt. Aber mittlerweile haben einige Studien bewiesen, dass Cannabis auf eine Vielzahl von Krankheiten einen positiven Effekt hat.

Auch wenn der Konsum der Droge in vielen Staaten strafrechtlich verfolgt wird, sind in einigen Ländern Medikamante auf Cannabisbasis erhältlich. Dazu gehören unter anderem Kanada, Österreich und natürlich die Niederlande.

Seit Mai diesen Jahres hat sich in Deutschland bezüglich des Betäubungsmittelgesetzes einiges geändert. So können Produkte mit Cannabisgehalt nun verschrieben werden.

Die therapeutische Bedeutung von Cannabis

Pflanzlichen Produkten, die THC enthalten, wird zum Beispiel zugesprochen, dass sie sich positiv auf chronische neuropathische Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen (im Rahmen einer Chemotherapie oder einer HIV-Medikamentation) und auch auf Schlafstörungen auswirken. Studien haben gezeigt, dass Hanfprodukte Lähmungen und Krämpfe unterdrücken können, wie sie beispielsweise bei Multipler Sklerose auftreten. Darüber hinaus halten einige Ärzte die Pflanze als wirksam gegen ADS und ADHS.

Im afrikanischen und asiatischen Raum wird die Pflanze zur Behandlung unterschiedlicher Schmerzen wie Menstruationsbeschwerden eingesetzt.

Einstiegsdroge oder Heilmittel?

Das US-amerikanische Institute of Medicine (IOM) veröffentlichte 1999 einen Bericht, der den wissenschaftlichen Stand über die medizinischen Wirkungen und Risiken zum Inhalt hatte. Darin kommt zum Ausdruck, dass THC einen therapeutischen Wert bei bestimmten Erkrankungen hat. Allerdings stehe dem Nutzen eine Vielzahl an Risiken gegenüber, die mit dem Rauchen von Marihuana verbunden sind. Aus diesem Grund liegt die Zukunft von Cannabis als Medizin nicht im Rauchen der Substanz, sondern vielmehr in der Verabreichung synthetischer Medikamente, die auf das körpereigene Cannabinoid-System wirken. Mittlerweile ist man sich auch bewusst, dass Cannabis ein weitaus niedrigeres Suchtpotential als beispielsweise Nikotin, Kokain und Heroin aufweist und somit die Theorie von der so genannten Einstiegsdroge ad acta gelegt werden kann.

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